Ursula Staub-Feller
Ursula Staub-Feller, 1947 in Muri bei Bern geboren, wächst in einem gestalterischen Umfeld auf. Ihr Vater ist Landschaftsarchitekt und sie liebt es zu zeichnen und zu gestalten. Allerdings haben ihre Eltern Vorbehalte gegenüber einer Ausbildung in Landschaftsarchitektur, weshalb sie sich für die Architektur und Innenarchitektur entscheidet. Der Weg führt sie 1964 über den gestalterischen Vorkurs an der Kunstgewerbeschule Bern zu einer Lehre als Hochbauzeichnerin, wobei sie die erste junge Frau in diesem Architekturbüro ist. Entsprechend muss sie sich schon früh beweisen.
Ursula Staub-Fellers Jahrgang in Innenarchitektur an der Kunstgewerbeschule Basel von 1968–1971 ist der erste, der ein offizielles Diplom erhält. Während ihrer Ausbildung besucht sie drei Jahre lang den Entwurfsunterricht bei Richard Hersberger. Noch bei der Diplomfeier fragt sie der Zürcher Architekt Jakob Zweifel, ob sie bei ihm arbeiten möchte. Für Ursula Staub-Feller ist dies eine prägende Anerkennung. Später arbeitet sie bei der Innenarchitektin Verena Huber, bevor sie sich auf eine dreijährige Reise nach Nepal, Indien, Südostasien und Japan begibt. Auf dieser Reise begegnet sie nicht nur dem indischen Architekten Balkrishna Doshi, der ihr Einblick in seine Wahrnehmung gibt; sie erhält auch vielschichtige, inspirierende Einblicke in das soziale Zusammenleben der jeweiligen Bevölkerung. Auch ihr Aufenthalt in Japan, wo sie im Designatelier Mitsubishi Design Company arbeitet, erweitern ihren Horizont. Das Reisen ist in der Folge immer wieder ein wichtiger Eckpfeiler in ihrem Leben. So bereist sie später wieder Indien, aber auch Nord- und Südafrika, wo sie sich mit dem jeweiligen Handwerk und der Kultur vertieft auseinandersetzt.
Bereits 1975 gründet Ursula Staub-Feller ihr eigenes Büro für Innenarchitektur und Design in Bern, das sie bis heute führt. Für sie prägend ist die Zusammenarbeit mit Atelier 5 in Bern. Ab 1996 führt dies zu einer bis 2020 dauernden Zusammenarbeit bei fast allen Projekten von Atelier 5 im Bereich der Innenarchitektur. Über ihre Arbeit als Innenarchitektin hinaus übernimmt Ursula-Staub-Feller ab 1984 verschiedene Experten- und Lehrtätigkeiten an der heutigen Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel sowie an der heutigen Hochschule für Architektur und Technik in Luzern. In den 1970er-Jahren gehört Ursula Staub-Feller zudem dem Vorstand des VSI.ASAI und dem Schweizer Werkbund SWB an.
Ursula Feller-Staub engagiert sich bis heute für die Arbeit und Anerkennung der Innenarchitektur. Mit ihrer differenzierten und vielschichtigen Arbeits- und Denkweise ist sie eine prägende Persönlichkeit der Schweizer Innenarchitektur.
Im Archiv des ai-s ist der gesamte Vorlass der Berner Innenarchitektin.